Während in den 80er Jahren noch alle Fette verteufelt wurden, weil man in ihnen die Ursache für Übergewicht und diverse Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesehen hat, stehen wir aktuell vor einem neuen Phänomen oder eher Trend: Die Low-Carb-Diät und machen jetzt das selbe nur mit den Kohlenhydraten. Doch ist das wirklich so neu und innovativ, wie es uns in all den Foren und Fitness-Zeitschriften angepriesen wird? Bereits Anfang der 90er Jahre gab es einen vergleichbaren Trend und Millionen von Bürgern verschrieben sich dem low carbohydrate lifestyle. Bekannt wurde diese Ernährungsform durch einen Mann namens Robert Atkins.
Zu jener Zeit machte seine gleichnamige Firma “Atkins Nutritionals Inc.” gewaltige Umsätze mit einer seiner Diätform entsprechenden Produktpalette. Doch wo viel Geld verdient wird, kann auch ebenso viel Geld wieder verloren gehen. Denn nachdem die erste Euphorie der Diätanhänger verflogen war, konnte sich auch dieser Trend nicht langfristig durchsetzten. 2005 meldete Atkins Nutritionals Inc. Insolvenz an.
Ist der neue Diät-Trend Low Carb jetzt also was ganz neues oder wird uns hier vielleicht doch nur alter Wein in neuen Schläuchen verkauft? Schauen wir uns hierzu zunächst die Fakten zu den Kohlenhydraten an:
1 g Kohlenhydrate hat einen Energiegehalt von 4 kcal/17 kJ. Dies entspricht exakt dem selben Energiegehalt von Eiweiß.
Kohlenhydrate sind die bevorzugte Energiequelle sowohl für körperliche als auch geistig-nervliche Leistungen.
Sie können sowohl mit Sauerstoff (aerob) als auch ohne Sauerstoff (anaerob) zur Energiegewinnung herangezogen werden.
Je höher die Belastungsintensität ist desto höher ist der Kohlenhydratanteil an der Energiebereitstellung.
Kohlenhydrate werden in Form von Glykogen in der Leber und der Muskulatur gespeichert.
Je besser die Muskulatur trainiert ist und je mehr Muskelsubstanz da ist, desto mehr Kohlenhydrate können in Form von Glykogen gespeichert werden.
Genug der Fakten. Natürlich soll jetzt niemand hier anfangen nur noch ausschließlich Kohlenhydrate zu essen. Denn letztendlich gibt es nur 3 Makronährstoffe: Proteine, Fette und Kohlenhydrate. Schließt man eine Gruppe aus, fehlen wichtige Nährstoffe, die für einen gesunden und leistungsfähigen Körper nötig sind! Wie auch im Leben, ist die Balance hier ein entscheidener Faktor. Denn natürlich besteht die Möglichkeit, dass Kohlenhydrate in Fett umgewandelt werden können. Schließlich ist auch die Speicherkapazität der Muskulatur und Leber begrenzt.
Und genau hier drin ist auch die Angst vor den Kohlenhydraten begründet. Denn viele können sich die entscheidenen Fragen nicht selbst beantworten:
Was ist die richtige Menge an Kohlenhydraten für mich?
Welche Kohlenhydrate soll ich vorzugsweise essen?
Wann soll ich welche Kohlenhydrate essen?
Fazit:
Ganz auf Kohlenhydrate zu verzichten ist also genauso wenig sinnvoll, wie der strikte Verzicht von anderen Makronährstoffgruppen. Für jedes gespeicherte Gramm Kohlenhydrate nimmt der Körper auch 3 Gramm Wasser auf, um hydriert zu bleiben. Daher kann man auch eine kohlenhydratarme Diät mit dem Auswringen eines Schwammes vergleichen. Der schnelle Gewichtsverlust am Anfang ist zum großen Teil dem Wasser zu zuschreiben. So erzielt man zwar eine rasche Gewichtsabnahme, aber nicht zwangsläufig auch eine Körperfettreduktion!
Wer die richtigen Kohlenhydrate zur richtigen Zeit in einem ausgewogenen Maße zu sich nimmt, stellt damit nicht nur sicher, dass er körperlich sondern auch geistig für neue Höchstleistungen bereit ist. Tip: Für diejenigen, die nur wenig Zeit haben und trotzdem eine schnelle und leckere Snackalternative suchen: Protein Pancakes. Hervorragendes Verhältnis von Kohlenhydraten und hochwertigem Protein.
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