Erschienen am 10. Mai 2015 in der Zeitschrift Standort38
Michael Albrecht, Geschäftsführer des Porsche Zentrums Braunschweig stellt sich dem Standort38-Personal-Training mit Hannes Großmann. Personal Training ist noch ein relativ junges Dienstleistungsangebot in Deutschland. In der Region gibt es gut zehn Trainer und einige Fitnessstudios, die ein solches Einzeltraining anbieten. Standort38 hat Michael Albrecht, den Chef des Braunschweiger Porschezentrums zum Selbstversuch bei Personal Trainer Hannes Großmann motiviert. „Believe, Trust, Change“ ist dessen Motto. „Da bin ich voll auf deiner Linie. Oft glaubt man, dass etwas nicht geht, aber das ist Blödsinn. Es geht darum den inneren Schweinehund zu überwinden“, sagt Albrecht vor dem Workout. Was von dieser ordentlichen Portion Motivation nach einer schweißtreibenden Stunde noch übrig war, lesen Sie visuell auf den nächsten Seiten…
Personal Trainer Hannes Grossmann -Der Fitness-Experte im Standort38-Interview
Was sind die Vorteile eines Personal Trainings im Vergleich zum klassischen Fitnessstudio?
Personal Training ist eine individuelle Dienstleistung, die unter Berücksichtigung der persönlichen Voraussetzungen und Einschränkungen daraufhin abzielt, das persönliche Trainingsziel in Bestzeit zu erreichen. Und zwar bei maximaler gesundheitlicher Absicherung. Gerade dieser Punkt wird bei herkömmlichen Studios oft vernachlässigt, da der Betreuungsschlüssel ein ganz anderer ist.
Bei Führungskräften ist Freizeit rar. Ist Personal Training besonders effizient?
Ja! Neben den motivationstechnischen Gründen spielt vor allem der ganzheitliche Trainingsansatz und die Interaktion mit dem Kunden innerhalb der Traingseinheit eine Rolle. So lassen sich Trainingsziele viel schneller erreichen als mit eindimensionalen Übungen an Geräten.
Was sind denn konkrete Ziele, mit denen Kunden zu dir kommen?
Häufig ist es der Wunsch nach Gewichtsreduktion, Figurformung und einer Verbesserung der Gesundheit.
Wie wichtig ist das Thema Privatsphäre?
Sehr wichtig. Viele meiner Kunden wollen nicht neben ihren Azubis auf dem Laufband schwitzen, sondern in Ruhe trainieren.
Das hat seinen Preis. Was kostet eine Stunde?
Qualität hat immer ihren Preis. Eine Stunde kostet 70 Euro. Die meisten meiner Kunden trainieren zwei bis dreimal pro Woche.
Das macht mehr als 800 Euro pro Monat. Klingt nach einem Angebot für die oberen 10.000 …
Ja das stimmt, jedoch habe ich neben dem Geschäftsführer, aber auch die Grafikdesignerin, die aus finanziellen Gründen nur einmal pro Woche kommen kann.
Wie lässt sich die Qualität eines Personal Trainers einschätzen?
Der Begriff ist nicht geschützt. Deshalb sind die Qualifikationen eines Trainers entscheidend: Hat er am Wochenende eine Trainer-C-Lizenz gemacht oder Sport studiert? Vor jedem Training sollte es außerdem ein Beratungsgespräch geben, bei dem Kunde und Trainer ihre Erwartungen abgleichen.
Führungskräfte sitzen in der Regel viele Stunden am Tag hinter dem Schreibtisch. Wie sieht ein ideales Training für diese Zielgruppe aus?
Genauso ist es, viele sitzen den ganzen Tag. Deshalb ist das reguläre Studio nicht ideal, weil ich da auch schon wieder sitze. Ich habe hier keine klassischen Geräte, sondern wir trainieren ganzheitlich und mehrdimensional.
Prinzipiell würde ich davon ausgehen, dass Fach- und Führungskräfte auf ihr Äußeres achten. Aber mal Hand aufs Herz: Wie fit sind die Entscheider unserer Region?
Das ist sehr unterschiedlich. Ein Anzug kann ganz gut kaschieren. Außerdem ist es keineswegs so, dass jemand bei Normalgewicht gleichzeitig auch automatisch fit ist. Durch das viele Sitzen fehlt vielen Menschen das Körpergefühl. Da wird schon das Stehen auf einem Bein zur echten Herausforderung.
Ist es eigentlich schwer, einem Geschäftsführer klarzumachen, dass du beim Training das Sagen hast?
Weil meine Kunden im Berufsalltag viele Entscheidungen treffen müssen, sind sie in der Regel froh, während der Einheiten die Verantwortung abgeben zu können. Das nehmen die meisten dankend an. Das „Boss“-Schild wird draußen gelassen (lacht).
Wie wichtig ist es, dass du als Personal Trainer selbst fit bist?
Das gehört zu meiner Lebenseinstellung. Es wäre ja auch nicht authentisch, wenn ich Wasser predige und Wein trinke.
Hier können Sie sich den Originalartikel von Standort38 vom 10. Mai 2015 ansehen (Zum vergrößern klicken Sie bitte auf das Bild):
I. Körperfunktionstest
Der erste Schritt ist eine Analyse der körperlichen Stärken und Schwächen. „Wohin die Reise gehen soll, ist meist klar. Aber wo wir starten, müssen wir erst herausfinden“, erklärt Hannes Grossmann. Das heißt für Michael Albrecht Dehnen und Strecken. Grossmanns Fazit: „Er ist fit. Schon das Skifahren führt zu einem guten Körpergefühl.“
II. Aktivierungsprozess
Beim Aktivierungsprozess geht es darum, eine ausreichende körperliche Flexibilität und Mobilität herzustellen. Grossmann: „Ziel ist es, die eingeschlafene Muskulatur aufzuwecken und auf die kommende Belastung vorzubereiten.“
III. Kraftbereich
Bei den folgenden Übungen werden alle sechs Körperdimensionen ganzheitlich beansprucht, zum Beispiel durch Druck- und Zugübungen. „Ich merke gerade viele Muskelgruppen, von denen ich nicht wußte, dass ich sie überhaupt habe“, sagt Albrecht.
IV. Metabolic Part
„Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich.“ Grossmann lächelt verschmitzt. „Die gute, es sind nur vier Minuten. Die schlechte: Es werden die anstrengendsten bisher.“ Ziel der Einheit ist es, die Ausdauerleistungsfähigkeit nachhaltig zu verbessern und die Verbrennung von Fettkalorien noch Stunden nach dem Training zu erhöhen. Michael Albrecht nimmt es mit Humor: „Ich bin für den effektiven Weg … noch. Das könnte in vier Minuten ganz anders aussehen.“ Er lacht.
V. Regeneration
Nach der Schinderei folgt die Regeneration. Albrechts Fazit ist eindeutig: „Schön! Unvorstellbar!“ Er atmet mehrere Male tief durch und läuft durch das Studio. Dann heißt es zurücklehnen. „Das war extrem anstrengend, aber ich verspüre eine hohe Befriedigung. Muskelkater gepaart mit Freude. Erst hast du Zweifel, ob du es packst, aber dann hältst du durch und bist froh, dass du es geschafft hast.“ Die Freude und Energie sind spürbar. Zwischen Grossmann und Albrecht stimmt die Chemie. Der Chef vom Braunschweiger Porschezentrum lacht und legt nach: „Und ich habe die Möglichkeit, dem Trainer zwischendurch zu sagen, was ich von Ihm halte. Das geht mit einer Maschine nicht.“